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DTX401 für GSD1a

Glykogen­speicher­krankheit Typ 1a (GSD1a), auch als Von-Gierke-Krankheit bezeichnet

Was ist die Glykogen­­speicher­­krankheit Typ 1a (GSD1a)?

Die GSD Typ 1a (Glycogen storage disease, GSD1a) ist die häufigste der Glykogen­speicher­krankheiten. Sie wird auch als Von-Gierke-Krankheit bezeichnet. Betroffene Patienten haben infolge einer autosomal-rezessiv vererbten Mutation im Gen G6PC einen Mangel an Glucose-6-phosphatase. Dieses Enzym katalysiert einen Teilschritt der Freisetzung von Glucose aus Glykogen. Infolgedessen ist die Regulation des Blutzuckers gestört. Es kann bei Patienten mit GSD1a zu lebensbedrohlichen Hypoglykämien kommen. Die Ansammlung von Glykogen in bestimmten Geweben und Organen kann deren Funktionsweise beeinträchtigen.

Weltweit leiden mindestens 6.000 Patienten an GSD1a.¹ Betroffene Kinder müssen in der Regel alle 1-4 Stunden gefüttert werden, um einen Blutzuckerspiegel im normalen Bereich aufrechtzuerhalten. Die meisten Kinder werden nachts mittels einer Magensonde oder einer nasogastralen Sonde ernährt.

Wenn die GSD1a chronisch unbehandelt bleibt, kann sich bei den Patienten eine schwere Laktatazidose entwickeln, die zu Nierenversagen und zum Tode führen kann. Trotz einiger Fortschritte in der Behandlung der GSD1a gibt es bis heute keine zur Behandlung dieser Erkrankung zugelassenen Medikamente.

Es gibt einen hohen Bedarf für bessere Behandlungsoptionen bei GSD1a. Eine Gentherapie könnte das fehlerhafte G6PC-Gen ersetzen. Mittels eines AAV-Vektors konnten in präklinischen In-vivo-Modellen eine stabile Genexpression, verbesserte Überlebensraten und eine Verhinderung von Hypoglykämien nachgewiesen werden.

Evaluierung von DTX401 zur Verbesserung des Glucosestoffwechsels und zur Reduzierung oder Eliminierung des Bedarfs an Maisstärke

DTX401 ist eine experimentelle AAV8-Gentherapie, die entwickelt wurde, um eine stabile Expression und Aktivität von G6Pase-α mittels einer einzigen intravenösen Infusion zu erreichen. In einer laufenden klinischen Phase-1/2-Studie zeigten alle neun Patienten ein klinisches Ansprechen mit einer signifikanten Reduzierung des Bedarfs an Maisstärke und Verbesserungen der Glucosekontrolle und anderer Stoffwechselparameter im Vergleich zum Ausgangswert. Eine klinische Phase-3-Studie ist geplant, um die Fähigkeit von DTX401 zu evaluieren, die Abhängigkeit der Patienten von Speisestärke zu reduzieren und dabei gleichzeitig die Glucosekontrolle aufrechtzuerhalten.

DTX401 erhielt in der EU die Kennzeichnung Orphan Drug Designation und in den Vereinigten Staaten den Status als „Regenerative Medicine Advanced Therapy (RMAT)“ (regenerative Hochleistungstherapie) sowie den „Fast Track“-Status.

¹ The Children’s Fund for GSD Research

Programm­überblick

DTX401 für GSD1a

Phase
Phase 1/2

Krankheit
GSD1a

Prävalenz
6.000 Personen in den Industrienationen

Krankheitsmechanismus
gestörte Regulation des Blutzuckers

Symptome
Hypoglykämie, Hepatomegalie

Behandlungsmöglichkeit
AAV8-Gentherapie

Behandlungsmechanismus
Verabreichung von Glucose-6-phosphatase

Anlaufstellen für Betroffene von Glykogenosen

https://www.glykogenose.de/de/
Die Selbsthilfegruppe Glykogenose Deutschland e.V. wendet sich an Menschen, die von einer Glykogenose betroffen sind, sowie an deren Familien und alle anderen interessierten Personenkreise.